Foto: Lothar Nahler © medio.tv/dellit

Die eigene Endlichkeit annehmen

Mensch-Sein heißt Grenzen erfahren - Grenzen eigener Gesundheit, Lebenskraft und Lebenszeit. Krankheit, Sterben und Tod sind Erfahrungen, die keinem erspart bleiben. Für unser Leben und sein Gelingen hängt viel davon ab, wie wir die Erfahrung von Tod und Vergänglichkeit einbeziehen und bewältigen. Wir leben unser Leben bewusster und besser, wenn wir es so leben, wie es ist: befristet.

Auf Gottes Gegenwart vertrauen

Die Menschen der Bibel stellen sich den schmerzlichen und leidvollen Erfahrungen. Sie leben mit ihnen - nicht gegen sie. Ihr Lob und ihre Klage gelten darum Gott, dem Liebhaber des Lebens, dem Herrn über Leben und Tod. Sie rechnen mit seiner Gegenwart und Begleitung auch im Sterben und Tod. Gott hat in Jesus an unserem begrenzten Leben teilgenommen; er ist Mensch geworden. Jesus Christus hat sich Kranken und Sterbenden zugewandt. Er hat selbst einen qualvollen Tod erlitten. Wir bekennen: Dieser Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. Seitdem haben Vergänglichkeit, Sterben und Tod nicht mehr das letzte Wort. Die Toten werden auferstehen. Die Botschaft Jesu von Gottes Liebe ist wahr - auch angesichts von Vergänglichkeit und Tod.
 
Sich auf das Sterben vorbereiten
 
Sich auf das Sterben vorbereiten, kann heißen: rechtzeitig seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Martin Luther schreibt dazu: "Dieweil der Tod ein Abschied ist von dieser Welt und allen ihren Händeln, ist not, dass der Mensch sein zeitlich Gut ordentlich verschaffe, wie es damit werden soll oder er es gedenkt zu ordnen, dass nicht bleibe nach seinem Tod Ursach zu Zank." Dazu gehört für Luther auch, Beziehungen zu klären, um Verzeihung zu bitten und selbst zu verzeihen: "Dass man auch geistlich Abschied nehme; das ist: Man vergebe freundlich und lauter um Gottes willen allen Menschen, die uns beleidigt haben, wiederum auch begehre man Vergebung um Gottes willen von allen Menschen, deren wir viel ohne Zweifel beleidigt haben, damit die Seele nicht behaftet bleibe mit irgend einem Handel auf Erden."

Den Glauben stärken

Die wesentliche Vorbereitung auf das Sterben liegt für Luther aber darin, Gewissheit zu schöpfen: Das Sterben ist eine neue Geburt. Wie eine Geburt ist es mit Angst und Leiden verbunden, aber es führt in ein neues Leben. In der Todesangst sollen wir nicht auf Fehler und Versäumtes schauen, sondern uns das Bild des gekreuzigten Jesus Christus vor Augen halten. Er hat selbst Todesangst ausgestanden und qualvolle Schmerzen erlitten. Er hat alle Schuld auf sich genommen und uns mit Gott versöhnt. Er ist von den Toten auferstanden. Nichts kann uns mehr von der Liebe Gottes trennen, auch nicht der Tod. Die Erinnerung an die Taufe und die Feier des Heiligen Abendmahles können dieses Vertrauen bestärken. Schwere Krankheiten und körperlicher Verfall können das Leben nahezu unerträglich machen. Gott weicht der Verzweiflung und der Klage nicht aus. Die Psalmen der Bibel und die Gebete von Menschen, die ihren Schmerz Gott ins Gesicht geschrien haben, sind eine Ermutigung, selbst so zu beten.

Wenn ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir,
wenn ich den Tod soll leiden, 
so tritt du dann herfür;
wenn mir am allerbängsten 
wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten 
kraft deiner Angst und Pein.

Erscheine mir zum Schilde,
zum Trost in meinem Tod,
und lass mich sehn dein Bilde
in deiner Kreuzesnot.
Da will ich nach dir blicken,
da will ich glaubensvoll
dich fest an mein Herz drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.

Text: Paul Gerhardt 1656
aus: O Haupt, voll Blut und Wunden
Str. 8-9, Evang. Gesangbuch Nr. 85

Informationen: Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Patientenrechte - Downloads: Betreuungsrecht, Patientenverfügung (Link zum Bundesministerium der Justiz)

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